Anlass
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Festliche Eröffnung...
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Sehr geehrter Herr Landrat, Sehr geehrter Herr Bürgermeister Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
ein ungewöhnlicher Anlass führt uns heute zusammen. Wir eröffnen in einer Zeit, in der Arbeitsplätze immer rarer werden, einen neuen Betrieb. Das ist nicht nur für uns, für unser Unternehmen und all seine Mitarbeiter, ein glücklicher und hoffnungsvoller Anlass, sondern mag auch für all jene, die uns in den vergangenen zehn Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben, bedenkenswert sein.
Da ist zunächst die Kreisverwaltung, die uns 1990 auftrug, den öffentlichen Personennahverkehr gemeinsam mit den andern im Kreis tätigen Omnibusunternehmen unter den neuen Bedingungen der Marktwirtschaft aufrecht zu erhalten, weiterzuführen und auszubauen. Dieser Aufgabe haben sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kreisweit tätigen Omnibusunternehmen voller Tatkraft gestellt und sie auch erfolgreich gemeistert. Und da sind unsere Fahrgäste, die uns trotz des gewaltigen Autobooms der jüngst vergangenen Jahre die Treue gehalten haben und denen wir uns mit einem stetig sich verbessernden Service verpflichtet fühlen.
Könnten Sie sich vorstellen, in den nächsten Tagen das Auto zu Hause stehen zu lassen und zumindest Ihre geregelten täglichen Wege, zur Arbeit, ins Amt, in die Stadt und zurück an den Wohnort mit dem Linienomnibus zu fahren? - Sie spüren vielleicht an sich selbst, wie gewöhnungsbedürftig dieser Gedanke für viele mittlerweile geworden ist. Die trügerische Einsamkeit im Auto ist den meisten so selbstverständlich wie der lästige Stau auf der Fahrt in die Ferien. Sich ohne Auto umherzubewegen, den Linienbus zu nehmen, erfordert, ich gebe es zu, eine gewitztere Aufmerksamkeit für die Umgebung. Die Situation bringt eine andere Art mit sich, den Zielort für sich zu mobilisieren. Die Fahrt mit dem Omnibus führt zu Gesprächen mit Leuten, die der gleichen Wegstrecke folgen und ermöglicht einen geruhsamen Blick in die Umgebung, frei von der gespannten Aufmerksamkeit für die Gefahren der Straße. Eigentlich bietet der Omnibus nur Vorteile. Warum aber nutzen im Vergleich so wenig Fahrgäste diese Vorzüge?
Viele sagen, es läge am mangelhaften Service. Ist das wirklich so? Die Busse sind sauber und bequem, sie sind auch im Winter von der ersten Haltestelle an warm. Die verantwortlichen Fahrer prüfen ihre Fahrzeuge täglich nach den Vorgaben der ISO 9000. Der sicherste Weg zum Ziel ist ein Omnibus aus unserem Unternehmen (...) oder aus einem anderen Betrieb der (Firma). Wir statten gegenwärtig die Haltestellen und die Fahrzeuge mit einem Funkleitsystem aus, mit dessen Hilfe die Fahrgäste die Ankunftszeiten ablesen können. Das bringt mehr Informationssicherheit mit sich als sie jeder Autofahrer vor seiner nächsten Ampelbaustelle haben kann. Der Busbahnhof der Kreisstadt, sie haben das auf Ihrem Weg hierher gewiss bemerkt, wird von Grund auf modernisiert. Und nun sind wir auch in der Lage, das äußere Erscheinungsbild unserer Omnibusse in einer eigens dafür eingerichteten Werkstatt unseren eigenen Vorgaben entsprechend zu gestalten.
Wir eröffnen heute feierlich einen neuen Handwerksbetrieb, der gebaut wurde, weil wir ihn dringend brauchen. Er schließt, wie man bei solchem Anlass zu sagen pflegt, eine Marktlücke. Eigentlich gibt es diese Werkstatt schon seit einem Jahr, sie ist im Mai 1999 neu gegründet worden. Nach den Maßgaben der hiesigen Standorterfordernisse wurde sie konzipiert, nach den Erfordernissen des Marktes errichtet und aufs modernste ausgestattet. Sie wird von einem erfahrenen Meister geführt.
Es gibt in der näheren, doch eher weiteren Umgebung keine Lackierwerkstatt, die auch und besonders für große Fahrzeuge geschaffen ist. Der Bedarf, unsere Omnibusse und die anderen Fahrzeuge den hohen Qualitätsansprüchen gemäß warten, reparieren und lackieren zu können, legte uns die Entscheidung für diese Neugründung nahe. So haben jetzt alle anderen, die in unserer Region dieses Problem auch hatten, die Möglichkeit, die vielfältigen Serviceangebote des (Firma) zu nutzen.
Hier werden Omnibusse aller Art - auch Doppelstockbusse -, Lastkraftwagen, Personenkraftwagen und Motorräder, kurz gesagt: Kraftfahrzeuge aller Art und Größe, sofern sie eine Länge von 17 und eine Breite von 12 Metern nicht wesentlich überschreiten, lackiert. Darüber hinaus werden passende Karosserien gebaut und Unfallschäden instandgesetzt. Diese Werkstatt wurde keineswegs nur für unseren Eigenbedarf errichtet. Sie steht, und das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich hervorheben, allen Kunden offen und berücksichtigt selbstverständlich auch alle technisch zu erfüllenden speziellen Wünsche zu Lackierungen und Farbgestaltungen. Und Sie dürfen sicher sein, dass mit dieser Anlage der Phantasie in puncto Fahrzeug-Outfit sensationell weite Räume eröffnet werden.
In diesen Betrieb wurde eine runde Million investiert. Drei neue Arbeitsplätze sind entstanden. Zusätzlich stehen uns jetzt auch zwei weitere Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Teilzeitstelle für die Verwaltungsarbeit. Die Lackiereinrichtung genügt hinsichtlich der technischen Ausstattung, des Gesundheitsschutzes und der Rücksichten auf die weitestgehende Schonung der Umwelt den modernsten technologischen Standards, die gegenwärtig vorherrschend sind. Hier scheuen wir keinen Vergleich mit fernliegenden Konkurrenten. Sie erkennen das im übrigen daran, dass die Anlage in unmittelbarer Nähe des Verwaltungsgebäudes steht, in dem die Geschäftsführung arbeitet.
Nachdem der Betrieb im Mai vorigen Jahres in die Handwerksrolle eingetragen war, begannen die Vorbereitungen für das Errichten der Anlage. Im Oktober 1999 vollzogen wir den ersten Spatenstich auf diesem betriebseigenen Grundstück. Die Werkstatt wurde in Fertigbauweise errichtet. Das Umfeld ist dem Zweck entsprechend befestigt worden. Der Betrieb ist ausgerüstet mit einer hochproduktiven Spritzkabine für die Lackierarbeiten und den entsprechenden Werkplätzen für den Karosseriebau und die Reparaturarbeiten.
Diese Investition setzt auf die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs. Sehen Sie in ihr bitte auch einen ganz praktischen Ausdruck des Vertrauens, das wir, und damit meine ich alle Betreiber des Linienverkehrs im Kreis (...), in die Verantwortungsbereitschaft der Kreisverwaltung setzen. Dieser neue Betrieb ist auch ein weiterer, einladender Schritt hin zu unseren Fahrgästen, die mit uns wie gewohnt sicher und bequem ihren Zielort erreichen können, aber nun auch in Omnibussen unterwegs sind, die stets auch äußerlich ihren und unseren hohen Ansprüchen gerecht werden.
Vielleicht gelingt es mir, nicht heute und nicht jetzt, aber immer wieder einmal mit stetem Erinnern, Sie zu überreden, sich doch für diese oder jene Busfahrt von Ihrem geliebten Auto frei zu machen. Sie würden sehen, dass sich Ihnen völlig neue, ungewohnte, auf alle Fälle aber angenehme Perspektiven eröffneten, mit denen Sie allein in Ihrem Auto, grün vor Ärger über den Drängler hinten und den Bummler vorn, niemals hätten rechen können.
Ich wünsche unserem neuen Betrieb, der (Firma), viele zufriedene Kunden und den Mitarbeitern anhaltende Arbeitsfreude und Erfolg für ihre neue Aufgabe.
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